Raffaela
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1784
Jazz & the City
Im Herbst hat sich mit Jazz & the City eine spannende Jazzreihe in der Salzburger Altstadt etabliert, die gesamten Veranstaltungen sind für alle Besucher:innen kostenlos. Ob undergroundiger Jazz in Clubs und Bars oder große Jazz-Bands auf Salzburgers Plätzen: Während Jazz & the City lebt die Altstadt auf
Theater & Schauspiel in Salzburg
Sie ist Kennerin der Salzburger Theater und Schauspielszene wie keine andere: Veronika Zangl gehört mit ihrem Blog www.whatisawfromthecheapseats.com zu den aufmerksamsten Beobachter:innen der Salzburger Theaterszene. Für die Wendl Hotels verrät sie ihre Geheimtipps zum Theater in Salzburg.Veronika, du betreibst ehrenamtlich und non-profit den Blog What I saw from the cheap seats, der sich rund um Theater in Salzburg einen Namen gemacht hat. Wie kam es dazu und warum machst du das?
Ich war nicht zufrieden mit dem, was ich in den Zeitungen las. Bei Kulturkritiken spürt man viel zu oft, dass hier Leute schreiben, die sich entweder nicht auskennen oder erst gar nicht dafür interessieren. Das Ergebnis ist dann immer ein ahnungsloses Etwas. Da habe ich beschlossen, dass das doch besser funktionieren kann, und begonnen, selbst meine Gedanken zu den einzelnen Produktionen niederzuschreiben. Obwohl ich eine Nische bin (Theater, Salzburg), wurden bald die ersten Häuser auf mich aufmerksam. Seither werde ich zu Vorstellungen eingeladen, um gezielt zu berichten. Das freut mich natürlich sehr und ich kann mich dabei ausleben, weil es weder Zeichenzahl noch andere Begrenzungen gibt.
Ich war nicht zufrieden mit dem, was ich in den Zeitungen las. Bei Kulturkritiken spürt man viel zu oft, dass hier Leute schreiben, die sich entweder nicht auskennen oder erst gar nicht dafür interessieren. Das Ergebnis ist dann immer ein ahnungsloses Etwas. Da habe ich beschlossen, dass das doch besser funktionieren kann, und begonnen, selbst meine Gedanken zu den einzelnen Produktionen niederzuschreiben. Obwohl ich eine Nische bin (Theater, Salzburg), wurden bald die ersten Häuser auf mich aufmerksam. Seither werde ich zu Vorstellungen eingeladen, um gezielt zu berichten. Das freut mich natürlich sehr und ich kann mich dabei ausleben, weil es weder Zeichenzahl noch andere Begrenzungen gibt.
Weil der Name deines Blogs das impliziert: Gibt’s Salzburger Kultur auch zum Null- oder Minitarif oder nur auf Festspiel-Niveau?
Anfangs saß ich tatsächlich immer auf den günstigsten Plätzen – die es selbstverständlich gibt. Man muss nur genau hinsehen. Oft genügt es, einfach den Saalplan zu studieren und auf die sichtbehinderten Plätze zu achten. Dann hat man vielleicht eine kleine Einschränkung, sieht aber meistens dennoch hervorragend. Wem das zu aufwendig ist, der dann auch in der günstigeren OFF-Szene vorbeischauen wie zum Beispiel im OFF Theater in der Eichstraße oder im kleines theater. Das Repertoire ist dort erfrischend frech und innovativ. Ein Tipp sind auch die Theatervereine, die aus professionellen, freien Schauspieler*innen bestehen und selbst inszenieren. Die trifft man oft an der ARGEkultur, aber auch am kleines theater, weil sie über keine eigenen Häuser verfügen. Auch wenn man es nicht glauben möchte, sogar die Festspiele können erschwingliche Tickets. Entweder man wählt einen als sichtbehindert eingestuften Platz oder greift zu Stehkarten. Beim Jedermann gibt es am jeweiligen Tag bei Sonnenschein immer die Option auf Stehplatz. Einziges Manko, man muss sich dafür anstellen; gerne auch ein paar Stunden. Auch ein Tipp: Die Generalprobe besuchen, die sollte ebenfalls günstiger sein. Das Salzburger Straßentheater wurde übrigens als kostenloses Pendant zu den Festspielen ins Leben gerufen. Seit den 1970iger Jahren tingelt es zwischen Juli und August mit einem Pferdewagen durch die Straße und hält an Orten und Plätzen, um eine Komödie aufzuführen. Eintritt wird keiner verlangt, um Spenden wird allerdings gebeten und der Wagen wird aktuell nur noch an leicht erreichbaren Stellen von Pferden gezogen.
Anfangs saß ich tatsächlich immer auf den günstigsten Plätzen – die es selbstverständlich gibt. Man muss nur genau hinsehen. Oft genügt es, einfach den Saalplan zu studieren und auf die sichtbehinderten Plätze zu achten. Dann hat man vielleicht eine kleine Einschränkung, sieht aber meistens dennoch hervorragend. Wem das zu aufwendig ist, der dann auch in der günstigeren OFF-Szene vorbeischauen wie zum Beispiel im OFF Theater in der Eichstraße oder im kleines theater. Das Repertoire ist dort erfrischend frech und innovativ. Ein Tipp sind auch die Theatervereine, die aus professionellen, freien Schauspieler*innen bestehen und selbst inszenieren. Die trifft man oft an der ARGEkultur, aber auch am kleines theater, weil sie über keine eigenen Häuser verfügen. Auch wenn man es nicht glauben möchte, sogar die Festspiele können erschwingliche Tickets. Entweder man wählt einen als sichtbehindert eingestuften Platz oder greift zu Stehkarten. Beim Jedermann gibt es am jeweiligen Tag bei Sonnenschein immer die Option auf Stehplatz. Einziges Manko, man muss sich dafür anstellen; gerne auch ein paar Stunden. Auch ein Tipp: Die Generalprobe besuchen, die sollte ebenfalls günstiger sein. Das Salzburger Straßentheater wurde übrigens als kostenloses Pendant zu den Festspielen ins Leben gerufen. Seit den 1970iger Jahren tingelt es zwischen Juli und August mit einem Pferdewagen durch die Straße und hält an Orten und Plätzen, um eine Komödie aufzuführen. Eintritt wird keiner verlangt, um Spenden wird allerdings gebeten und der Wagen wird aktuell nur noch an leicht erreichbaren Stellen von Pferden gezogen.
Welches Theatererlebnis kann man sich in Salzburg sparen und welches sollte man keinesfalls verpassen?
Ich denke, kein Theater hat es verdient, nicht hinzugehen. Alles hat seine Berechtigung. Was mir nicht gefällt, spricht vielleicht den nächsten an und umgekehrt. Dank meiner Assistenzen an unterschiedlichen Häusern weiß ich, wie viel Arbeit in einer Produktion steckt und ich denke, jede hat es verdient, gesehen zu werden. Auch wenn ich natürlich schon Inszenierungen erleben durfte, wo ich mir innerlich die Notiz gemacht habe – danke, nie wieder. Sehr sehenswert ist neben dem Straßentheater im Sommer immer auch das Winterfest ab November. Dafür wird im Volksgarten eigens eine kleine Circus Stadt errichtet und internationale Kompanien eingeladen, die den Nouveau Cirque zelebrieren – ein ganz einzigartiges Erlebnis. Oftmals lustig, manchmal märchenhaft, aber immer ohne Tiere, mit Akrobatik und ein Must-see in der Adventzeit.
Ich denke, kein Theater hat es verdient, nicht hinzugehen. Alles hat seine Berechtigung. Was mir nicht gefällt, spricht vielleicht den nächsten an und umgekehrt. Dank meiner Assistenzen an unterschiedlichen Häusern weiß ich, wie viel Arbeit in einer Produktion steckt und ich denke, jede hat es verdient, gesehen zu werden. Auch wenn ich natürlich schon Inszenierungen erleben durfte, wo ich mir innerlich die Notiz gemacht habe – danke, nie wieder. Sehr sehenswert ist neben dem Straßentheater im Sommer immer auch das Winterfest ab November. Dafür wird im Volksgarten eigens eine kleine Circus Stadt errichtet und internationale Kompanien eingeladen, die den Nouveau Cirque zelebrieren – ein ganz einzigartiges Erlebnis. Oftmals lustig, manchmal märchenhaft, aber immer ohne Tiere, mit Akrobatik und ein Must-see in der Adventzeit.
Darfst du in deiner Rolle überhaupt ein Lieblingstheater oder eine Lieblingsbühne haben? Und wenn ja, dann wollen wir die natürlich wissen.
Tatsächlich fühle ich mich dem Salzburger Schauspielhaus sehr verbunden. Das liegt nicht nur daran, dass ich dort meine erste Regieassistenz gemacht habe, sondern ich mag auch sehr, wie dort inszeniert wird.
Tatsächlich fühle ich mich dem Salzburger Schauspielhaus sehr verbunden. Das liegt nicht nur daran, dass ich dort meine erste Regieassistenz gemacht habe, sondern ich mag auch sehr, wie dort inszeniert wird.
Das beste Theater in Salzburg für Menschen, die es gerne experimentell mögen?
Definitiv das Toihaus oder das SEAD. Beides sehr performative Häuser, wobei letzteres auch Tanzkurse anbietet und Studierende aus aller Welt unterrichtet.
Definitiv das Toihaus oder das SEAD. Beides sehr performative Häuser, wobei letzteres auch Tanzkurse anbietet und Studierende aus aller Welt unterrichtet.
Das beste Theaterhaus in Salzburg für Menschen, die es gerne traditionell mögen?
Für Besucher:innen, die es traditionell mögen, empfehle ich das Salzburger Landestheater. Das ist ein Dreispartenhaus, das Inszenierungen aus den Bereichen, Schauspiel, Tanz und Musik anbietet und auf große Experimente verzichtet. Dort laufen auch sehr viele Klassiker wie seit Ewigkeiten Goethes Faust oder gerne auch die Stücke von Ferdinand von Schirach. Jedes Jahr ist außerdem eine große Musicalproduktion am Start und die Kinderstücke sind auch immer ein Erlebnis.
Für Besucher:innen, die es traditionell mögen, empfehle ich das Salzburger Landestheater. Das ist ein Dreispartenhaus, das Inszenierungen aus den Bereichen, Schauspiel, Tanz und Musik anbietet und auf große Experimente verzichtet. Dort laufen auch sehr viele Klassiker wie seit Ewigkeiten Goethes Faust oder gerne auch die Stücke von Ferdinand von Schirach. Jedes Jahr ist außerdem eine große Musicalproduktion am Start und die Kinderstücke sind auch immer ein Erlebnis.
In welchem Theater in Salzburg lacht man am häufigsten?
Im kleines theater in Schallmoos und im OFF-Theater. Ersteres zielt humortechnisch eher auf das ältere Klientel, dafür ist das OFF jung und frech.
Im kleines theater in Schallmoos und im OFF-Theater. Ersteres zielt humortechnisch eher auf das ältere Klientel, dafür ist das OFF jung und frech.
Mit kleinen Kindern ins Theater in Salzburg – welche Bühne empfiehlst du und welche ist nichts für Kinder?
Definitiv das Toihaus für die Allerkleinsten. Von 0 – 6 sind die Kinder dort bestens aufgehoben. Die Stücke dauern nie länger als 30 Minuten und wenn mal ein Kind rumzappelt oder lauter wird, ist das auch kein Problem. Im Notfall kann der Zuschauerraum immer verlassen werden, ganz ohne böse Blicke der Sitznachbar:innen zu ernten. Auch das Schauspielhaus Salzburg hat Stücke für die ganz Kleinen im Repertoire und ist für seine professionellen Kinder- und Jugendstücke bekannt, die von den Studierenden des eigenen Hauses aufgeführt werden.
Definitiv das Toihaus für die Allerkleinsten. Von 0 – 6 sind die Kinder dort bestens aufgehoben. Die Stücke dauern nie länger als 30 Minuten und wenn mal ein Kind rumzappelt oder lauter wird, ist das auch kein Problem. Im Notfall kann der Zuschauerraum immer verlassen werden, ganz ohne böse Blicke der Sitznachbar:innen zu ernten. Auch das Schauspielhaus Salzburg hat Stücke für die ganz Kleinen im Repertoire und ist für seine professionellen Kinder- und Jugendstücke bekannt, die von den Studierenden des eigenen Hauses aufgeführt werden.
Gibt es ein Theaterstück, das nur in Salzburg so schön ist wie nirgends sonst? Die naheliegendste Antwort ist der Jedermann, auch weil er sich so ins kulturelle Gedächtnis eingebrannt hat. Wahrscheinlich liegt es aber nicht nur am Hype, der jährlich um das Leben und Sterben des reichen Mannes gemacht wird, sondern auch am einzigartigen Ambiente: Vor der Kulisse des Salzburger Doms und dann die Jedermann-Rufe, die über die Stadt hallen, wenn der Tod den Sünder nach Hause holen möchte.
Ausverkaufte Vorstellung – was sind deine Pro-Tipps, doch noch eine Karte zu ergattern. Abendkasse. Last Minute werden vielleicht noch Karten zurückgegeben oder tauchen Besucher:innen nicht auf, die nur eine Reservierung hatten. Dann wandern die Tickets automatisch in den freien Verkauf.
Deine Tipps für ein Essen vor dem Theater und einen Drink danach? Ich würde nicht allzu weit vom Theater entfernt essen, da ich sonst Panik hätte, zu spät zu kommen. Außerdem hat so manches Theater auch ein Restaurant im Haus integriert wie das kleines theater mit dem Urban Keller anbei oder das Schauspielhaus. Das OFF Theater hat übrigens eine gemütliche Bar, die vom Team selbst betrieben wird.
Die oder der Schauspieler aus Salzburg, die oder der dich am tiefsten beeindruckt hat? Das weiß ich noch sehr genau. Sebastian Fischer, ein junger Schauspieler, der damals am Salzburger Landestheater in einem Kammerstück von Neil LaBute („Das Maß der Dinge“) den jungen Museumswärter spielte, der unfreiwillig zum Versuchsobjekt in der Doktorarbeit seiner Freundin wurde. Das war so intensiv, dass ich danach die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil es in meinem Kopf wie verrückt ratterte.
Dresscode im Salzburger Theater: Wie schick muss ich mich machen? Alles kann, nichts muss und das meine ich (fast) wörtlich. Denn fürs Theater muss man längst nicht mehr im feinen Zwirn oder edlem Abendkleid kommen. Es reicht auch eine schicke Jeans und ein Hemd, ein schönes Kleid oder auch einfach nur die Lieblingsbluse mit Rock und Sneakern. Auf was man verzichten sollte: alte Turnschuhe, ausgebeulte Hosen und das T-Shirt von letzter Woche darf auch besser zuhause bleiben.
Ausverkaufte Vorstellung – was sind deine Pro-Tipps, doch noch eine Karte zu ergattern. Abendkasse. Last Minute werden vielleicht noch Karten zurückgegeben oder tauchen Besucher:innen nicht auf, die nur eine Reservierung hatten. Dann wandern die Tickets automatisch in den freien Verkauf.
Deine Tipps für ein Essen vor dem Theater und einen Drink danach? Ich würde nicht allzu weit vom Theater entfernt essen, da ich sonst Panik hätte, zu spät zu kommen. Außerdem hat so manches Theater auch ein Restaurant im Haus integriert wie das kleines theater mit dem Urban Keller anbei oder das Schauspielhaus. Das OFF Theater hat übrigens eine gemütliche Bar, die vom Team selbst betrieben wird.
Die oder der Schauspieler aus Salzburg, die oder der dich am tiefsten beeindruckt hat? Das weiß ich noch sehr genau. Sebastian Fischer, ein junger Schauspieler, der damals am Salzburger Landestheater in einem Kammerstück von Neil LaBute („Das Maß der Dinge“) den jungen Museumswärter spielte, der unfreiwillig zum Versuchsobjekt in der Doktorarbeit seiner Freundin wurde. Das war so intensiv, dass ich danach die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil es in meinem Kopf wie verrückt ratterte.
Dresscode im Salzburger Theater: Wie schick muss ich mich machen? Alles kann, nichts muss und das meine ich (fast) wörtlich. Denn fürs Theater muss man längst nicht mehr im feinen Zwirn oder edlem Abendkleid kommen. Es reicht auch eine schicke Jeans und ein Hemd, ein schönes Kleid oder auch einfach nur die Lieblingsbluse mit Rock und Sneakern. Auf was man verzichten sollte: alte Turnschuhe, ausgebeulte Hosen und das T-Shirt von letzter Woche darf auch besser zuhause bleiben.
Fotocredit: © Henry Schulz, Altstadtverband Salzburg
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